Die Bootdiskette der Linux-Distributionen hat ein spezielles Format.
Die Dateien aus denen die Bootdiskette erstellt wird lauten je nach
Distribution unterschiedlich.
Bei der Slackware-Distribution liegen die Installationsdisketten in einem
speziellen Verzeichnis (boot_disks) und bei der LST-Distribution heisst
die Bootdisk basis1. Es sollten immer zwei verschiedene Versionen der
Bootdisk für ein 3½" und 5¼" Laufwerke vorhanden sein.
Es gibt zwei Möglichkeiten diese Diskette zu erstellen.
1. Am heimischen Rechner unter MS-DOS:
Dazu kopiert man sich die entsprechende Datei (s.o) in komprimierter Form (mit gzip komprimieren) und die Programme RAWRITE.EXE sowie GZIP103.EXE (beide in pub/linux/Passau/INSTALL.helps/dos_utils). Zu Hause wird die Datei entkomprimiert und das Programm RAWRITE gestartet. Das Programm fragt nach der Datei und dem Laufwerk und überträgt dann die entpackte Bootdisk-Datei auf die eingelegte Diskette.
2. Unter UNIX (z.B. auf einer Sun):
Man gibt dazu unter Unix folgenden Befehl ein:
dd if=name of=/dev/rfd0 bs=16kWobei name den namen der Bootdisk-Datei angibt und /dev/rfd0 den Namen des Diskettenlaufwerkes. Auf den VAXen lautet dieser /dev/rrx2a.
Zu erst einmal: wie groß sollte die Linux-Partition sein ?
Das hängt davon ab, was man installieren will. Als grobe Abschätzung soll die folgende Tabelle dienen:
Wenn OS/2 auf dem System bereits installiert ist (und auch auf installiert bleiben soll), dann ist folgendes zu beachten: Das Einrichten der Partitionen muß vom FDISK von OS/2 aus geschehen, sonst erkennt OS/2 anschließend die Partitionen nicht richtig und es gibt Probleme, wenn Linux (bzw. LiLo) vom Bootmanager aus gestartet werden soll.
Bei MS-DOS gibt es keine weiteren Probleme. Es muß nur aufgepaßt werden, wenn nachträglich MS-DOS 6.0 installiert wird. MS-DOS 6.0 hat die üble Eigenschaft die Master-Boot-Record neu zu schreiben und somit LiLo (und auch den Bootmanager von OS/2) zu überscheiben. Also nach der Installation von Linux immer die erstellte Linux-Bootdiskette aufbewahren, um so auf der Festplatte den Master-Boot-Record, sprich' LiLo, wiederherzustellen.
Wenn man noch nie selbst eine Festplatte partitioniert hat, dann sollte man auf jeden Fall die Partitionierung vom MS-DOS aus vorziehen, da durch falsches partitionieren wertvoller Festplatteninhalt verloren gehen kann. Man muß dann mit dem fdisk unter Linux nur noch den Typ der Partition von MS-DOS auf Linux (d.h. Typ 80-83) umstellen.
Mit fdisk unter Linux sieht die Partitionierung beispielsweise so aus:
/# fdisk /dev/hda Command (m for help): n Command action e extended p primary partition (1-4) p Partition number (1-4): 2 First cylinder (500-977): 500 Last cylinder or +size or +sizeM or +sizeK (500-977): 977 Command (m for help): t Partition number (1-4): 2 Hex code (type L to list codes): 83 Command (m for help): v Command (m for help): p Disk /dev/hda: 5 heads, 17 sectors, 977 cylinders Units = cylinders of 85 * 512 bytes Device Boot Begin Start End Blocks Id System /dev/hda1 1 1 499 20000 4 DOS 12-bit FAT /dev/hda2 1 500 977 30000 83 Linux extfs Command (m for help): w reboot now before doing anything else
Wichtige Kommandos von fdisk sind dabei: m= Menu anzeigen, p= Aktuelle Partitionstabelle ausgeben, n= Neue Partition erstellen, t= Partitionstyp setzen, w= Partitionstabelle auf Platte schreiben.
Wenn die Partitionierung abgeschlossen ist, dann muß der Rechner neu gebooten werden !
Nach der Partitionierung muß für die Linux-Partition (oder die Partitionen) noch das Datei-System erstellt werden. Dies wird bei den neueren menügesteuerten Distributionen direkt aus dem Menü heraus gemacht. Bei älteren Distributionen muß die noch per Hand gemacht werden. Das Erstellen geschieht, abhängig von dem gewähltem Dateisystem, mit mkefs, mke2fs oder einem für das gewählte Datei-System entprechendem Programm gemacht. Bei der Größe der jetzigen Pakets ist immer das Extended-Filesystem-2 zu empfehlen !
Im Falle des obigen Beispiels ginge das Erstellen des Datei-Systems so:
/# mke2fs /dev/hda2 30000Es müssen das Laufwerk und die Größe der Partition angegeben werden. Diese Daten sind (s.o.) durch das fdisk-Programm von Linux mit den Kommando p zu erfahren.
Auf Systemen mit nur 4 MB kann es, aufgrund von Speichermangels, zu Schwierigkeiten bei der Erstellung der Datei-Systeme und der weiteren Installation kommen. In diesem Fall muß vor der Installation bzw. der Erstellung eines Datei-Systems eine Swap-Partition eingerichtet werden. Dazu muß eine weitere Partition, eine Swap-Partition, eingerichtet werden (mit fdisk und mkswap) und diese Partition aktiviert werden (mit swapon). Im obigen Beispiel, angenommen die neue Partition sei /dev/hda3, ginge das wie folgt:
... Device Boot Begin Start End Blocks Id System /dev/hda1 1 1 499 20000 4 DOS 12-bit FAT /dev/hda2 1 500 924 25904 83 Linux extfs /dev/hda3 1 924 977 4096 82 Linux swap ...(nach dem Neustart)... /# mke2fs /dev/hda2 25904 ... /# mkswap /dev/hda3 4096 ... /# swapon /dev/hda3 ...
Nachdem auf allen (Linux-)Partitionen ein Datei-System erstellt wurde, können die Linux-Disketten übertragen werden.
Bei den neuren Distributionen geschieht dies nach der Partitionierung automatisch, bei einigen älteren Distributionen muß man, nach der Partitionierung, wie folgt vorgehen:
/# doinstall /dev/hda2Wobei hinter 'doinstall' die Partition, auf der das Linux-System installiert werden soll, angegeben werden muß.
Wenn der Rechner im Standalone-Betrieb betrieben werden soll, dann ist nach der Installation des SLS Paketes nicht mehr viel anzupassen, da das meiste bereits voreingestellt ist. Folgende kleinere Anpassungen muß man eventuell noch vornehmen:
Das Installieren zusätzlicher Programme gestaltet sich im allgemeinen als einfach. Entweder die Distribution sieht die Installation von Zusatzpaketen vor oder, sofern bei dem jeweiligen Programm keine eigene Installationsanweisung vorhanden ist und auch nicht als TAR-Datei vorliegt, das Programm wird in das richtige Verzeichnis kopiert. Also entweder in das Verzeichnis /usr/bin, /usr/bin/X11 oder /usr/local/bin. Ist das Programm etwas größer, so wird dort ein eigenes Verzeichnis angelegt und der Pfad in die Pfadanweisung in der /etc/profile eingetragen.
Liegt ein Programm nur im Quellcode vor, so sollte es im allgemeinen nicht schwierig sein das Programm unter Linux zu übersetzen. Aus eigenen Erfahrungen wissen wir, daß die meisten Programme ohne oder nur mit kleinen Änderungen kompiliert werden können. Man verfährt dabei nach den mitgelieferten Angaben, um das Programm zu kompilieren und zu installieren.