hide random home http://www.ruhr.de/backbone/history.html (Einblicke ins Internet, 10/1995)

Die Geschichte und Entwicklung von ruhr.de & Co.

Vorwort

Dies soll eine Historie u.a. der Domain ruhr.de und open.de werden, aber nicht nur, weil u.a. auch Belange und Geschichten von anderen Domains hier in der Gegend dort mit hineinfliessen.
So zum Beispiel, die der Domains Wupper.de und Ping.de, aber auch Westfalen.de und Sauerland.de.
Nicht zu vergessen Han.de (aus denen Escape.de entstand), die mit Ruhr.de fast gemeinsam angefangen haben, und welche aus dem noch später genannten HORGA-VEEBLE-Link entstanden.
Und damit das alles nicht in Vergessenheit gerät, wird dies nach und nach hier aufgeschrieben.
Es wäre nett, wenn man mir eine Mail schicken würde, wenn dem einen oder anderen noch etwas einfällt.

Der Backbone

Die Domain ruhr.de existiert seit über 6 Jahren (1988) und versorgt seit dieser Zeit private Systeme im Ruhrgebiet mit Mail und News.
Seit einiger Zeit ist, durch unsere Anbindung an das globale Internet, eine Versorgung der Nutzer mit IP möglich. Durch die permanente Verbindung mit dem Internet werden elektronische Briefe (E-Mails) gleich zugestellt, so das eine noch schnellere Versorung der angeschlossenen Systeme gewährleistet ist. Einzugsgebiet ist primär das Ruhrgebiet.

Und wie hat alles mal angefangen?


Die ersten zwei Rechner

Nachdem einer unserer Helden (wir nennen ihn einfach mal "zok") einen Computer und ein selbstgelötetes Modem hatte, stellte er fest, dass man damit auch Nachrichten austauschen kann, ja dass es sogar Rechner gibt, die miteinander vernetzt sind, und automatisch Nachrichten quer durch Deutschland transportieren.
Es gab derer allerdings noch nicht viele, und einer dieser Rechner war die Focus63 in Hannover, dummerweise unter Unix, wobei der Zok nebenbei Unix lernte. Zur gleichen Zeit war unser Held oft in Hannover, wo er nen Gerry (gls) traf, der gerade nen Unix (ähm... Xenix) auf seinen Computer installiert hatte (gls: "Geil, so tolle viele Kommandos, die man alle ausprobieren kann").
zok: Hey Gerry, lass uns unsere Rechner über Modem vernetzen
gls: Wozu ?
zok: Wir können vollautomatisch Nachrichten austauschen.
gls: Ja und ?
zok: Kennst Du schon alle UUCP-Kommandos ?
gls: Noe.
zok: Lass uns mal UUCP zwischen unseren Rechnern probieren.
gls: Au ja, nen neues Kommando, was ich lernen kann.

Und so entstand das Hacknet, die Verbindung zwischen den Rechnern "horga" (Castrop-Rauxel) und "veeble" (Hannover). Und unsere beiden Helden schrieben Nachrichten, was das Zeug hielt.

Das geheimnisvolle "SubNet"

Zwei Rechner per UUCP zu vernetzen macht zwar Spass, aber auf die Dauer fühlten sie sich doch wie auf einer Insel und sie fragten sich, wie das wohl sei, wenn gaaanz viele Rechner vernetzt wären, das wäre doch total komplex chaotisch, das müsse also noch viel mehr Spass machen.

Und es begab sich zu der Zeit, dass es in Hannover auch eine kommerzielle Mailbox (die es heute nicht mehr gibt) gab, die Zugriff auf die NetNews erlaubte.
Dort gab es Newsgruppen eines geheimnisvollen "SubNet", das schien ein über ganz Deutschland (sowie Schweiz und Österreich) verteiltes UUCP-Netz (da war es wieder, dieses Wort) zu sein. Die Aufnahmeprüfung bestand darin, selber herauszufinden, wie man da mitmachen kann, niemand erklärte etwas.
Unser Held nahm seinen ganzen Mut zusammen und schrieb sein allererstes Posting (wenn er auch nicht wusste, dass das so heisst) in die Newsgruppen "dnet.general sub.general sowie dnet.and.sub.general" - alles kryptische Namen für ihn.


Hallo, ich moechte gerne einen Zugang zum UUCP-Netz in oder um Dortmund, oder im Ruhrgebiet (falls es in Dortmund keinen Zugang gibt). Jeder Hinweis ist willkommen.

Einige hämische Antworten bekam unser (damals) junger Held dann "Geh doch zum EUnet, die sind in Dortmund, häh, häh", aber jemand erbarmte sich dann doch und sagte dem Helden, das er sich doch mal mit den Watzmännern in Verbindung setzen solle, und nannte auch eine Datex-P Nummer.

Die Watzmänner, oder "Das Schlüsselerlebnis"

Nun, da waren ein paar nette Leute (Uli Zug, Udo Klimaschewski, Harm Rivert Cornelius Lübben) in Dortmund, die ihren Rechner watzman (mit einem "n", Xenix konnte damals nur Namen mit maximal 7 Buchstaben) genannt hatten ( weil genau gegenüber von ihrem Büro in Dortmund das Büro des Alpenvereins war) und bei denen rief dann der Watzman in alle Welt, holte die News (meist sogar noch über Datex-P) und die Mails von überall ab, und verteilte sie unter den Armen (Pollern).
Das alles wusste unser Held jedoch noch nicht, er hatte gerade geschafft über Datex-P bis zu deren Chat-Programm (damals gabs noch kein IRC) vorzudringen, und eine Telefonnummer zu ergattern, bei der er anrufen durfte.
 zok: Hallo, ich würde gerne über euren Rechner Zugang
      zum Subnetz bekommen, geht das ?
 U:   Ja
 zok: Prima, wieviel kostet das denn ?
 U:   Nichts, wir betreiben unseren Rechner Hauptsächlich fü
      für uns selber, kannst das aber einfach mitbenutzen.
 zok: Prima, was muss ich dafür tun ?
 U:   Nenn mir Deinen UUCP-Namen, das Login wasste haben willst, und
      Dein Passwort.
 zok: Und ?
 U:   Probiers mal in ner Stunde, dann habe ich es eingetragen.
 zok: Und ?
 U:   Wie und ?
 zok: Und was braucht ihr noch ?
 U:   Nix.
 zok: Willst Du nicht meinen Namen, meine Adresse, Telefonnummer etc ?
 U:   Noe, warum ? Wenn was nicht klappt, meldest Du Dich doch eh.

Und damit hatte dann der Held sein Schlüsselerlebnis mit dem alten Usenet-Gedanken und er wusste nun, was damit gemeint war, wenn jemand sagte "Get a feed - and you are on..."

Get a feed - and you are on...

Den Usenetgedanken nun verinnerlicht, und das Prinzip der Gegenseitigkeit des Subnetzes (Ich transportiere Deine Mail - und Du transportierst meine Mail, dann haben wir beide was davon), wurde "horga" vom Einbenutzerrechner langsam zum Server, an dem sich wieder andere anschlossen an die sich wiederum Andere anschlossen. Das Netz wuchs und wuchs, horga und veeble wurden zu immer gewichtigeren Netzknoten im Subnetz, und es hätte so schön sein können, wenn ....
... ja wenn da nicht noch der rest der Welt gewesen wäre.

Das Subnet, weltweit vernetzt ?

Schön wäre es gewesen, und vieles wäre anders gelaufen, wenn das Subnet damals schon eine internationale Anbindung gehabt hätte.
Leider war dem nicht so, und ein gewisser Bodo Rüskamp machte auf einem der legendären Ruhr-Unix-Subnet-Stammtischen in der Castroper "Krone" (damals die einzige Kneipe in Castrop, in der es Guinness und Tunbrill gab), den Vorschlag, doch mal mit der Uni-Dortmund (genauer der IRB - Informatik Rechner Betriebsgruppe genauer dort mit den EUnet-Leuten) zu reden, um einen direkten Zugang zum Nahtarif zu bekommen (die News bekamen wir damals ueber nen "High-Speed"-Modem zum Ferntarif), und zugleich auf eine "richtige" Domain um Emails weltweit zu versenden.

NEIN ! Nicht das EUnet !

EUnet - für einen Subnetter damals der inbegriff des Bösen.
Das Subnet hatte damals mit dem Eunet Verhandlungen geführt um über das Eunet die internationale Anbindung zu bekommen, und innerhalb Deutschlands ein Abkommen auf Gegenseitigkeit zu vereinbaren. Da das Subnet jedoch an der damaligen Monopolstellung des Eunets kratzte wurden von letzteren Vorschläge gemacht, die darauf basierten, dass das Subnet als eigenständiges Netz aufhörte zu existieren.
Wir sollten also mit dem Eunet eine Vereinbarung machen, und damit anderen im Subnet in den Rücken fallen ?

Ein gewisser Zok konnte damals die wütende Menge gerade noch davon abhalten, jenen gewissen Bodo zu steinigen, um nie wieder auch nur eine Sekunde an diesen Gedanken zu verschwenden. Das war ein Fehler, wie es heute scheint.

Jener Bodo wurde also nach Dortmund geschickt, um die Domain "ruhr.de" zu besorgen, die passte ja vom Namen sehr gut zur schon vorhandenen "ruhr.sub.org".
Das tat er auch prompt, nur liess er die Domain auf sich selber registrieren, was wiederum ein Fehler war, da jener Bodo nichts abgibt, was er einmal in den Fingern hat, das zumindest meint der Verwalter von "ruhr.sub.org" bis heute.

UHL - Der Unido Horga Link

Der Vertrag mit der Unido (IRB,Eunet) war schnell beschlossen, und der UUCP-Link konnte zügig eingerichtet werden.
Es schlossen sich immer mehr Teilnehmer an, das ganze wuchs und wuchs, horga und veeble (nebenbei wurde auch han.de gegründet, swb.de wurde Starthilfe gegeben) wurden zu immer gewichtigeren Subnetz-Abtrünnigen, und es hätte so schön sein können, wenn ....
... ja, wenn da nicht penetranz aus Berlin hinzugekommen wäre.

"IN ? Neee wird sind OUT !"

Zu jener Zeit begab es, dass auch drei andere Domains (hanse.de, in-berlin.de und maus.de) so eine Regelung wie ruhr.de mit der Unido abgeschlossen hatten, und sich "IN - Individual Network" nannten (niemand kann heute sagen, wer eher da war).
Ein ungewisser H.Wichtig aus Berlin (Name vom Autor geändert) hatte zu jener Zeit recht viel von derselben, und überschüttete die Newsgruppen mit seiner kleinen Sicht der Welt.
Auch warb er für sein "IN" mit solch einer Penetranz, wie es bisher im Subnet nicht möglich schien, nein auf so ein Niveau braucht man sich wirklich nicht herabzubegeben. Dann war man halt nicht IN, dann war man halt OUT, und die Werbeabteilung fand für die Abkürzung auch schnell die passende Erklärung:
OUT - Offene Unido Teilnahme.

Von OUT zu OPeN

Jener Herr Wichtig und andere seiner Mittäter waren für unsere beiden Helden viel zu engstirnig und die Regelungen waren selbst für jenen Bodo zu wenig flexibel, weshalb man nach einer offenen Lösung suchte, und sie auch bei einem mitternächtlichem Brainstorming mit adrenalingesättigtem Kreislauf bei Tempo 200 auf der A42 zwischen Duisburg und Castrop fand.

OPeN - Open Personal Network

Sogleich wurde die Domain open.de eingetragen, und da die Ruhries ein sehr reiselustiges Völkchen waren, wurde für die Ruhries in der Ferne die Domain "open.de" verwendet. Den Anfang machte "ki.open.de" in Kiel.
Und weil "open.de" so schön offen für jedermensch war, gab es innerhalb kurzer Zeit einige OPENler über ganz Deutschland verteilt.

"Der IN Beitritt" oder "Der Anfang vom Ende"

Nachdem sich unsere beiden Helden auf dem allerersten IN-Treffen (in Willich ... oder Willichnicht ?) davon überzeugt hatten, das die "INler" ja garnicht böse sind, sondern einfach nur inkomptetent, unfähig und teilweise sogar recht lächerlich waren, bestanden auch keine Hemnisse mehr, sich an der "Einkaufsgemeinschaft IN" zu beteiligen, dadurch wurde es fuer jeden halt einfach nur billiger.

Es schlossen sich immer mehr Teilnehmer an, das ganze wuchs und wuchs, (nebenbei wurde auch han.de in die Selbständigkeit entlassen weil sie nun Erwachsen geworden waren, bs.open.de wurde zu escape.de, ms.open.de zu westfalen.de etc ... es wurde nebenbei ein IN-Treffen in Dortmund veranstaltet) , und es hätte so schön sein können, wenn ....
... ja, wenn da nicht das leidige Geld gewesen wäre.

Vom Hobby-Rechner zum Dienstleistungsunternehmen

Der alte Subnetz-Gedanke (ich transportiere Deine Mail, Du transportierst meine Meil, so haben wir beide was davon, und keiner muss an den anderen Geld zahlen), funktioniert leider nicht, wenn es eine sternförmige Struktur gibt, so wie es sie um horga gab, weil horga ja den Link zur Unido hatte, und alles darüber laufen musste.
So hatte unser Zok eine recht hohe Telefonrechnung, die er bisher zwar selber tragen konnte, doch irgendwann konnte er das nicht mehr, und musste Geld einsammeln, obwohl ihm das sehr weh tat, und den endgültigen Abschied vom Subnetz-Gedanken bedeutete.
Auch war die gute alte horga in die Jahre gekommen, und konnte die anfallenden Datenmengen kaum noch bewältigen.
Daher rief der Zok die ganze Nutzerschar zur Konferenz um die Zukunft von horga, und bot auch an, das ganze an einen Nachfolger zu übergeben, und fragte nach Ideen und Vorschlägen und Konzepten.
Und da er wusste, dass darauf kaum eine Antwort kommt (wie so oft in der Vergangenheit), weil die Nutzerschar ja ihn als Dummen hatte, gab er den Nutzern 3 Monate Zeit, Ideen und Konzepte vorzustellen.
Er stellte eine Frist bis zum 31.3.1993. Falls bis dahin kein Konzept existiere, würde er die horga abschalten (das hätte er nicht wirklich getan, er wollte aber dass die Leute selber endlich mal aktiv würden).

Der "Backbone" in Dortmund

Es wurden viele Diskussionen geführt, man wollte Basisdemokratie ausprobieren, alles nun wirklich richtig machen, aber konkrete Ergebnisse gab es kaum, und die Frist kam immer näher.

Da tauchte aus dem Nebel ein nettaussehender, älterer Herr auf, der auf den Namen Dieter hörte und der von der ganzen Sache total begeistert war, und der spontan zusagte, das man den Rechner doch gerne bei ihm in Dortmund aufstellen könnte und von dort dann eine analoge Standleitung zum Provider legen lassen könnte.

Um unseren Zok nicht gegen sich zu haben, wurde Ihm ein Platz neben den beiden anderen angeboten, und so wurde aus der Diktatur von Bodo und Andreas, die Dreierbande Dieter,Bodo und Andreas.

Es wurde ein Rechner gekauft (Bodo streckte das Geld vor) und eingerichtet (ein paar Leute gaben hier und da etwas dazu, was sie so an Einzelteilen rumliegen hatten...) und dann nahm im Juni 1993 der frisch ins Leben gerufene Backbone (man konnte sich nicht auf einen Namen einigen) seine Arbeit auf und schufftete vor sich hin und hob elektronische Briefe und ebensolche Nachrichten aus Diskussionsforen für die Leute auf, die dies wollten.

Die Zeit verging, der Oberguru (so fühlte er sich wohl, bei horga hatte er jahrelang keinen Zugriff auf die Hardware) schipperte für 3 Monate über den grossen Teich, und der Rechner wühlte vor sich hin.
Einige Leute haben sich gleich eine Standleitung zu dem Backbone legen lassen, damit ihre Telefonkosten gesenkt wurden und wollten dann auch gleich IP über die Standleitung zum Provider machen.
Das "dumme" war nur, das die Mail- und Newsversorgung über eine relativ langsame Modemstrecke erfolgte, so das zusätzlicher IP-Traffic nicht ohne weiteres möglich gewesen wäre. Entweder hätte die Mail- und Newsversorgung darunter gelitten, oder aber der IP-Traffic, bzw. beides. Und man machte sich so seine Gedanken und überlegte und verwarf wieder einiges, einiges schlief wieder ein (Leute sind ja so bequem und selber aktiv werden ist ja so mühlseelig).

"The Making of PING" - oder "Eins kommt zum Anderen"

Der "Landlord" des Backbones hat dann mit einigen Leuten gesprochen, die unbedingt IP machen wollten und er vereinbarte mit ihnen, das sie sich erkundigen sollten, was man denn nu bräuchte um IP über ISDN zu machen. Leider sprachen diese Leute nur mit D.D., so das die anderen Domainfürsten von den Bestrebungen gar nichts wussten.
Just zu jener Zeit fragte nämlich der andere der Dreierbande (Zok) öffentlich in den lokalen Newsgruppen, wer denn überhaupt Interesse an Internet und IP hat, und wer bereit wäre, Geld und Arbeitszeit da reinzustecken. Wenn sich mehr als 10 Leute melden würden, würde er sich drum kümmern, und das in die Wege leiten.
3 Leute meldeten sich, und waren bereit für IP 10 DM pro Monat zu zahlen. Mangels Interesse schlief das ganze daher wieder ein, wie so vieles.
Die Leute jedoch, die (heimlich ?) mit dem D.D. sprachen, erkundigten sich beim Provider, errechneten Kosten und steckten sehr viel Energie in das ganze, und präsentierten dann nach einer Weile dem DD ein Ergebnis, worauf sie aber jäh vor den Kopf gestossen wurden, weil der "Landlord" auf einmal von all dem gar nichts mehr wissen wollte.
Da die Leute aber unbedingt IP machen wollten (und DDs Wort wohl für sie Gesetz war oder aber aus anderen Gründen nicht auf den Aufruf von Zok reagierten) und auch schon einiges an Energie in das ganze investiert hatten, kauften sie sich beim örtlichen Provider Connectivity (Wir schliessen sie jetzt an und sie zahlen die Grundgebühr erst ab Januar 1994) ein und begannen im Oktober 1993 mit der Domain PING.DE und boten hier mit für Privatpersonen, denn schliesslich steht PING ja für Private Internet Nutzer Gemeinschaft, IP und Mail- und Newsversorgung an.
Im Januar 1994 hat dann so eine Christa K., den Kontakt zwischen Frank Sander (PING) und Frank 'Terra' Simon (als Kontaktperson beim IN = Individual Network) hergestellt, da die anstehenden Kosten beim örtlichen Provider doch sehr schnell sehr teuer und damit unbezahlbar geworden wären, und ab Februar 1994 war PING dann auch im IN.

Care e.V. oder "Was Ende '93 noch geschah" oder "Die dunkle Seite der Macht"

In Vorbereitung auf das IN-Treffen im Oktober '93 in München wurde versucht, die recht kritische Grundstimmung von verschiedenen Domains innerhalb des IN auszunutzen, und eine Art "Gegen-IN" aufzuziehen.
In konspirativen Treffen wurden konkrete Planungen und Kostenrechnungen erstellt, um eine fast flächendeckende Versorgung der "abtrünnigen Domains" zu gewährleisten.
Das funktionierte natürlich in keinster Weise.
Es wurde (auch in konspirativen Treffen) der Care e.V. gegründet mit dem Ziel, im Ruhrgebiet IP anzubieten, mit straffer Organisation, so dass die Macht in wenigen (immer den gleichen) Händen konzentriert bleibt.

Als einem unserer Helden (Andreas F.) langsam klar wurde, wie sehr er zu Handlungen gebracht wurde, die er nicht wollte, die er auch garnicht gut fand, und wie durch gezielte (oder unabsichtliche ?) Teilinformation Tatsachen auf einmal ganz anders aussahen, unser Held jedoch garkein Interesse an irgendwelchen Machtspielchen hatte, zog er die Konsequenz, und er verabschiedete sich ohne wenn und aber von allen seinen Pöstchen.

Kurze Zeit später verliessen andere Ratten das scheinbar sinkende Schiff, so dass Bodo alleine übrig blieb.

Backbone-Asyl in Castrop

Während der nachfolgenden Wochen merkte der übriggebliebene Domainfürst von ruhr.de bzw. open.de das der Landlord irgendwie mit "gespaltener Zunge sprach *HUGH*" und er fühlte sich gar nicht wohl bei dem ganzen, weil der Rechner ja noch bei ihm stand. Und wieder machte man sich Gedanken, was passiert denn nun mit dem Backbone und der Versorgung all der Rechner.
Der Held aus Castrop-Rauxel hatte irgendwann mal (in einem Anflug von Sentimentalität) angeboten, dass der Backbone vorübergehend wieder ein Zuhause in Castrop-Rauxel bekommen könnte, falls jener Angst haben sollte, dass da noch Schweinereinen und Machtspielchen mit passieren könnten.
Und prompt wurde er vom Domainfürsten Bodo darauf festgenagelt und der Rechner zog wieder vorübergehend von Dortmund nach Castrop-Rauxel (die Aktion an sich war aus Angst heimlich geplant, zu recht wie sich dann herausstellte... plötzlich waren die Festplatten gelöscht, wie gut dass vorher heimlich nen Backup übers Netz gemacht wurde), wo er für ca. 4 Monate ein Stell- und Schlafplätzchen bekam.

Der Backbone in Bochum

Ende Juni 1994 zog der Backbone dann nach diesen Wirren nach Bochum-Weitmar, wo die Telekom freundlicherweise endlich die benötigten Telefonleitungen gelegt hatte, damit er sich auch von dort aus kräftig mit allen möglichen Rechnern unterhalten konnte, und hat dort nun ein kleines und gemütliches Wohnklo ganz für sich alleine.
Olaf Klein ist nun der "Landlord" des Backbones und der geht auch regelmässig zu selbigen in sein Wohnklo und besucht ihn dort und hält ihm zusammen mit ein paar anderen Leuten von Zeit zur Zeit fröhlich die CPU und geben im hin und wieder einen freundschaftlichen Stoss, wenn er mal wieder im Tiefschlaf versinkt ...
Im Juni 1994 bekam der Backbone eine aktive ISDN-Karte einverleibt, die der Domainfürst Bodo freundlicherweise von der Firma Bintec in Nürnberg zur Verfügung gestellt bekommen hat. Mit dieser Karte ist es nicht nur möglich, das "normale" ISDN-Verbindungen mit dem Backbone reden können, sondern auch mit so "Exoten" wie Elink ISDN-Modemen. Derzeit werden überigens ca. 250 Systeme über den Backbone versorgt, und die Zahl wächst fast täglich.
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08.02.95 zok@horga.ruhr.sub.org (Andreas Frackowiak)