DM extra vom August 95:
Besonders stark engagieren sich Verlage im Internet. Springer, Reed/Elsevier, MIT-Press und Kluwer bieten über das Netz Verlagskataloge, Inhaltsangaben und Zusammenfassungen ihrer Fachzeitschriften-Artikel an. In einem zweijährigen Pilotversuch testet der wissenschaftliche Springer-Verlag (Heidelberg) die Resonanz auf dieses Angebot. "Wir hoffen, daß durch den schnellen Zugriff auf Informationen in brandaktuellen Forschungsgebieten die Zitierhäufigkeit unserer Fachzeitschriften steigen wird", erläutert Angelika Binding vom Springer-Verlag. Darüber hinaus bringt der elektronische Service Geld: Der Anwender muß 20 Dollar pro Jahr zahlen, wenn er auf die Kurzfassungen der Artikel zugreifen will. Den SPIEGEL gibt es dagegen kostenlos im Internet. Über http/www.nda.net/bda/int/spiegel/index.html kann sich der Internet-User Titelbild und Inhaltsverzeichnis der aktuellen Ausgabe des Hamburger Nachrichtenmagazins ansehen. Auch die Titelstory und einige ausgewählte Artikel im Volltext sind im Netz abrufbar.
COMPUTER ZEITUNG vom 3.August 95:
Neue Medien: Die Universität Hamburg wird am 9. und 10. November dieses Jahres ein Medienforum unter dem Motto "Medien der Zukunft - Zukunft der Medien" veranstalten. Fried v. Bismarck vom Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL, Hubert Burda vom Burda-Verlag und weitere hochrangige Repräsentanten der Medienwelt werden über die Möglichkeiten und Grenzen der medialen Entwicklung informieren und diskutieren. Infos gibt es unter 100130.2561@compuserve.com.
COMPUTER ZEITUNG vom 10. August 95:
Falsches Zitat
Netzfreaks helfen der SPD
Mißverstanden fühlt sich der SPD-Abgeordnete und Netzexperte Jörg Tauss. In einem SPIEGEL-Interview (30/1995) hatte er die stärkere Kontrolle des Internet gefordert und sich damit den Zorn der Netzgemeinde zugezogen. Tauss: "Das Zitat ist äußerst unglücklich." "Auch die SPD kann bezüglich des Internet nicht aus ihrer Haut", beschwert sich Horst Willenberg. Die SPD eines Besseren belehren will Kurt Jäger und fordert die Interneter dazu auf, Jörg Tauss unter seiner Netzadresse "100127.2236@compuserve.com" bessere Vorschläge zu unterbreiten.
Kurt Otto, Leiter der Abteilung Marktkommunikation beim SPIEGEL, in
HORIZONT vom 04. August 95:
Zum vierten hat der Spiegel-Verlag die Ausweitung neuer Geschäftsfelder außerhalb des Printbereiches beschlossen. Geplant ist die Weiterentwicklung der Electronic Services. Alle Aktivitäten in den interaktiven und Speichermedien werden hier gebündelt und ausgebaut. Bisher wurden diese Projekte im Markt erfolgreich entwickelt und getestet - bei Compuserve, im Internet/World Wide Web, in Datex-J sowie bei den Speichermedien mit CD-ROM, letzlich beim Angebot an Video- und Audio-Kassetten.
Süddeutsche Zeitung 18. Juli 95
Für viele Anbieter hat es mit ihrem Prestige zu tun, im Internet dabei zu sein. So finden sich etwa Angebote der New York Times und des SPIEGEL. Das Hamburger Nachrichtenmagazin ist aber auch in Compuserve vertreten, und dort sogar auf zweifache Art: einmal im BasisDienst, der keinen Zeittakt (außer den Telefongebühren natürlich) kostet, und einmal mit einem zuschlagpflichtigen Forum. Das Internet dient für viele Anbieter als Appetithäppchen, mehr gibt es dann in den kommerziellen Online-Diensten. Der Grund: CompuServe und Co. verfügen über Abrechnungsstrukturen, die im Internet noch fehlen.
Impulse 7.95
Frank Frankens Teehandlung im holsteinischen Oldenburg ist eine der erstaunlichsten Firmen im Internet. Den hübschen Laden, beliebtes Fotomotiv von Touristen, führt Gertrud Schulze, Mitte 60. Die resolute Dame verkauft nicht nur über den Ladentisch, sondern ist vom elektronischen Marketing überzeugt:"Ich habe jetzt Stammkunden in ganz Deutschland, auch in Holland und der Schweiz. Einige hundert Bestellungen kommen über den Computer jeden Monat herein" Sie stammen zu einem erheblichen Teil von SPIEGEL-Lesern, von denen rund 25000 jede Woche das Internet-Info-Angebot anklicken. Grund: Frank Frankens Teehandel ist in der gleichen Leitseite im Online-Programm aufgeführt wie das Nachrichtenmagazin . Das vom Netzservice, der NetUSE GmbH in Kiel, betreute Programm nennt sich "Norddeutsche Datenautobahn".
Der Kontakter: 17. Juli 95
..... Zum anderen hat das im Zuge der Umstrukturierung neu eingerichtete SPIEGEL-Ressort Electronic Services am 1. Juli seine Arbeit aufgenommen. Ressortleiter ist der bisherige Medien-, Elektronik-, Kommunikation-Ressortleiter Uly Foerster. Unterstützt wird er von Redakteur Ulrich Booms, bisher Dokumentationsjournalist im Referat Zentrale Dienste der Dokumentation. Sibylle Seidel, bislang in der Stabsstelle Digitales Publizieren der Verlagsleitung, ist Verlagskoordinatorin Electronic Services. .... Das neue Ressort Electronic Services, das zukünftig fünf Mitarbeiter, inclusive Grafiker und Produktionsleiter, haben soll, wird die SPIEGEL-Angebote in den drei Datennetzen Compuserve, Internet und Datex-J bündeln und erweitern sowie durch entsprechende Angebote die Möglichkeiten für Werbetreibende ausloten. Bei CD-ROM wird daran gedacht, eigene Produkte wie Themen-CD-ROM, zu entwickeln.
Computer Zeitung 19/1995:
Seit einem Jahr tobt der Wettkampf der Nachrichtenmagazine und Publikumszeitschriften in den Datennetzen ... Vorreiter war der SPIEGEL, dicht gefolgt von Focus. Das Hamburger Nachrichtenmagazin ist bislang die einzige bundesdeutsche Zeitschrift, deren Texte in sämtlichen Online-Diensten verfügbar sind, vom Telekom-Dienst Btx/Datex-J über den Online-Service Compuserve bis hin zum weltweiten Internet.
Internet World 4/1995:
Der SPIEGEL is a news magazine that takes the pulse of today's Germany.
c't 4/1995:
Schwer auf Draht ist beispielsweise der SPIEGEL. Das Hamburger Nachrichtenmagazin überraschte uns Anfang des Jahres mit der ersten Online-Konferenz eines deutschen Politikers - in CompuServe. Ministerpräsident Kurt Biedenkopf mußte am Computerbildschirm Rede und Antwort stehen. Aber nicht nur in CompuServe (GO SPIEGEL) sind die Norddeutschen präsent. Im World Wide Web, dem Kombidienst des globalen Rechnerverbunds Internet, können interessier te Leser kostenlos in acht aktuelle Spiegelartikel reinschnuppern, und natürlich gleich ein Abo ordern (http://www.spiegel.de/spiegel).
dpa informationen:
Die Medienbranche hat das "Internet" entdeckt ... Das Hamburger Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL machte Ende Oktober den Anfang, das amerikanische "Time-Magazine" folgte Anfang November ... Beim elektronischen Publizieren setzt das Hamburger Nachrichtenmagazin aber nicht nur auf das Internet ... In dem kommerziellen Online-Dienst "CompuServe" (rund 80 000 Nutzer in Deutschland) publiziert DER SPIEGEL Vorabmeldungen und betreut mehrere politische Diskussionsforen. Im Bildschirmtext (Datex J) der Telekom, der mit über 600 000 Benutzern der populärste elektronische Kommunikationsdienst in Deutschland ist, können die Anwender ein digitales Archiv der SPIEGEL-Ausgaben der vergangenen zwei Jahre abrufen ... In der deutschen Medienbranche ist DER SPIEGEL derzeit eindeutig Vorreiter, auch die Münchener Konkurrenz "Focus" bietet nichts entsprechendes.