10.08.95
Das Azzurri-Team hat den Admiral's Cup vor der Küste Südenglands gewonnen. Mit den Yachten "Mumm-A-Mia", "Brava" und "Capricorno" konnte die homogene Mannschaft aus Italien die bis dahin führenden US-Amerikaner noch im 605 Seemeilen langen Fastnet-Rennen abfangen: "Ein langjähriger Traum ist für uns endlich in Erfüllung gegangen" jubelte Brava-Eigner Pasquale Landolfi, "und der Cup bleibt auch noch in Europa!". Für die Italiener war es der 14. Anlauf auf den Cup, zuletzt war man zweimal an der Favoritenrolle gescheitert. "Wenn es eine Nation verdient hat, dann die Italiener" freute sich auch der Leverkusener Unternehmer Willi Illbruck, Eigner der deutschen ILC 40 "Pinta".Enttäuschung machte sich bei den Amerikanern breit, die den Cup erst im Fastnet verloren: "Das Rennen ist bitter für unser Team verlaufen, ganz besonders für unsere Yacht" erzählte Blue Yankee-Taktiker Laurie Smith: "Wir haben eine faktische Fehlentscheidung zu verantworten die uns eine Spitzenposition gekostet hat."
Keine Katerstimmung gab es im deutschen AC-Team: "Wir haben uns im Vorwege vielleicht manchmal etwas mehr erhofft, aber die besten Segler der Welt waren am Start und wir haben uns einen tollen Kampf geliefert" erklärte Team-Chef Wolfgang Schäfer. Die Einzel-Ergebnisse beim Cup machten deutlich, daß Deutschland zur Spitzengruppe der Hochseesegel-Nationen gehört: Die Pinta gewann überlegen in der Klasse der Big-Boats, die Thomas-I-Punkt konnte den dritten Rang belegen und auch die Anemos konnte zum Abschluß noch einmal punkten, wurde in ihrer Klasse dritter in der Fastnet-Wertung.
Die nächsten Aufgaben für die deutsche Cupperszene stehen bevor: Im näachsten Jahr gilt der Sardinia-Cup vor der Costa Smeralda als Höhepunkt der europäischen Saison und auch vor der Küste Cowes wird mit dem Commodores Cup wieder ein hochwertiger Wettbewerb ausgetragen: "In Deutschland hoffen wir ebenfalls wieder auf ein oder zwei World-Cup-Rennen - und natürlich den Hansepokal, der für Teams aus jeweils einer Mumm 36 und einer ILC 40 bestehen" erklärt Schäfer. Als Zukunftsaufgabe des deutschen Hochseesegelns sieht er die Nachwuchsarbeit, wie sie bei der AeroSail schon heute betrieben wird und wie Friese sie für die Zukunft plant: "Der DSV wird solch amitionierte Teams auf jeden Fall alle mögliche Unterstützung gewähren."
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