'The Broker' stammt vom Institut für Informationswissenschaften der Universität Südkalifornien. Eine Serie von Broker-Diensten soll demonstrieren, wie Hochgeschwindigkeitskommunikation dazu beitragen kann, Waren und Dienstleistungen kostengünstiger zu akquirieren als es auf den klassischen Wegen möglich ist. Zu den einzelnen Projekten zählen 'The FAST Electronic Broker' für die Beschaffung von Standardbauteilen, 'The MOSSIS VLSI Fabrication Service' für die Fabrikation von Custom ASICs, 'The MIDAS ASEM Brokerage Service' für die Fabrikation von Multichip-Modulen und 'The EZFAB Service', das die Kosten und Risiken bei der Entwicklung komplexer Systeme durch die Integration von industriellen und universitären CAE/CAD/CAM-Werkzeugen vermindern soll.
Der FAST-Elektronik-Broker ist auf Computern der Universität installiert, die per EMail mit Herstellern und Distributoren in Verbindung stehen. Kunden können Anfragen über EMail oder natürlich auch über eine Antwortseite im World Wide Web an FAST absetzen. FAST leitet diese Anfrage weiter und schickt die Antworten an den Kunden. Dieser kann daraufhin eine Bestellung abwickeln. Die Gelder fließen (wie von Maklern gewohnt) über FAST.
Wenn dieses System möglicherweise aufgrund der großen Entfernung für Deutschland nicht einsetzbar sein sollte, so zeigt es doch zumindest, was auf uns zukommen könnte, denn Brokering jeglicher Form setzt immer eine möglichst hohe Geschwindigkeit und kurze Reaktionszeiten voraus. Das Internet dürfte im Vergleich zur herkömmlichen Post Maßstäbe setzen.
WWW-Server (USA): http://info.broker.isi.edu/
Ganz in Blautönen gehalten und mit einer attraktiv kurzen Netzadresse zeigt sich Hewlett-Packard (HP), Spezialist für Meßtechnik, Hochleistungscomputer und Kommunikation mit seinem WWW-Server. Wie bei einer Internet-Adresse, die auf 'com' endet, nicht anders zu erwarten, ist der Server in englischer Sprache gehalten. Auffällig ist das ansprechend designte Layout der einzelnen Seiten. Allerdings entstehen dadurch natürlich auch gehörige Datenmengen, die nicht der reinen Information dienen, aber Schönheit hat halt ihren Preis.
Man bewegt sich auf dem Access HP genannten Server hauptsächlich über sogenannte 'Clickable Images', das heißt, man wählt zur Navigation Bildelemente und Icons aus, statt sich über Textlinks fortzubewegen. Etwas Zeit muß man mitbringen, will man sämtliche Ecken des Servers erkunden, denn es handelt sich um einen auch in den unteren Menühierarchien und in den Details liebevoll ausgestattetes und umfangreiches Angebot.
Wem das Hangeln durch die Menüs zu lange dauert, der kann sich eines Suchprogramms bedienen, das mehrere HP-Datenbanken durchforstet. Auf das Stichwort 'Modem' liefert die Suche beispielsweise eine Liste von 60 Dokumenten, die selbstverständlich online erhältlich sind. In dieser Liste ist unter anderem ein Verweis auf die 'HP Support Line' enthalten, ein Mailbox-System, das auch über den WWW-Server zu erreichen ist. Dort findet man unter anderem Software, Patches und Treiber. Oft kann der Netzreisende die Dokumente gleich mitnehmen beziehungsweise vor Ort hineinsehen. Das gilt für die obligatorischen Pressemitteilungen genauso wie für die Hauszeitschrift 'Hewlett Packard Journal', deren einzelne Beiträge sich als PostScript-Dateien downloaden lassen.
Insgesamt macht HP Access einen vorbildlichen Eindruck, der vor allen aus einem reichen Informationsangebot und einer gelungenen Oberfläche resultiert. Da er nicht penetrant Geschäftsanbahnungen zum Ziel hat, wird er seiner Aufgabe als Support-Instrument gerecht und ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
WWW-Server (USA): http://www.hp.com/
Motorola, führender Anbieter von drahtlosen Kommunikationssystemen und Halbleitern, betreibt seit August 1994 einen englischsprachigen WWW-Server. Bisher sind hier zwar vornehmlich Informationen der Kommunikationsabteilung enthalten, doch sollen weitere Bereiche folgen.
Das Angebot ist aufgeteilt in marktrelevante Daten wie Firmenprofil und Finanzen des Unternehmens, produktorientierte Daten wie Datenblätter und Broschüren sowie allgemeine Informationen. Zu letzteren gehören Infos zum Sponsoring und zu Motorola University Press. Leider sind die dort erschienenen Bücher weder komplett noch auszugsweise online zu lesen. Da sich praktisch alle Publikationen mit Motorola beschäftigen, ist es schwer verständlich, warum sie dem Net-Surfer vorenthalten bleiben sollen.
Nagelneu im Angebot ist ein kleiner alphabetischer Index, der auf die Produkte verweist, die auf dem Server näher erläutert werden. Neben Fotos gehören dazu weitere Informationen zum Einsatzgebiet und genaue technische Spezifikationen wie man sie aus Prospekten gewohnt ist. Da ganze Broschüren inklusive einer Menge Fotos jeweils auf einer Seite enthalten sind, können durchaus Datenmengen bis zu einem Megabyte zusammenkommen. Wer mit seinem Service-Provider nach Volumen abrechnet, sollte aufpassen, daß die Online-Rechnung nicht zu hoch ausfällt.
Die nach Einsatzgebieten sortierte Produktübersicht offenbart, wie viele Bereiche auf dem Server noch zu bestücken sind. Allerdings hat es ein derartig großes Unternehmen natürlich etwas schwerer, den Web-Server vollständig auszustatten als ein kleinerer Betrieb. Wer den Server bereits kennt, wird zunächst die Seite aufsuchen, die regelmäáig Neuigkeiten ankündigt. 1995 scheint man diesen Service etwas intensiver zu pflegen als in den Monaten zuvor.
WWW-Server (USA): http://www.motorola.com/ oder http://www.mot.com/