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Auch die schöne steinerne Wendeltreppe stammt wohl aus dieser Zeit. Sie verwendet Bauteile eines vorher an anderer Stelle angebauten Treppenturmes. Auch die Bewohner des Hauses vor und nach diesem Datum sind bekannt, der Vogt Sebastian Haller und sein Sohn Jakob, ebenfalls Vogt. Das Gebäude diente also nicht nur dem Wohnen und dem Gewerbebetrieb ("Metzig"), sondern auch als Gaststube, Herberge und Gemeindestube für die vier Vogteiorte. Diesem auch öffentlichen Charakter des in der Dorfmitte gelegenen Gebäudes entspricht die repräsentative Ausstattung mit großen Räumen. Aufwendige Sandsteinarbeiten, die Fenster- und Türgewände, Treppenturm, bildhauerische Verzierungen und Wappenschilde zeichnen das Haus ebenso aus wie umfängliche Bemalungen der Innenwände und ein Wandbild, das eine Justitia vor einer Stadtansicht zeigt. Alle diese Nachweise zur Baugeschichte sind einer akribischen Bauunternehmung zu verdanken, deren Ziel es anfangs allerdings nur war, ein zum Abbruch bestimmtes Gebäude wenigstens zu dokumentieren.
Das von allen Beteiligten einvernehmlich erarbeitete Sanierungsziel ist, die umfangreichen, durch die Bauuntersuchung und die restauratorischen Untersuchungen gewonnenen Befunde aus der langen und wechselhaften Geschichte des Gebäudes möglichst unbeeinträchtigt zu erhalten und nur insoweit auch sichtbar darzubieten, als dadurch die Erhaltung des Bestandes nicht gefährdet wird. So sind zum Beispiel soweit als überhaupt möglich die Reste alter Außenputze unter dem heutigen Putz erhalten geblieben. Der Dachstuhl wurde nur in seinen völlig zerstörten Teilen durch neue Hölzer ersetzt, im Ganzen repariert und auf dem Gebäude belassen. Ähnliches gilt auch für die Holzdecken. Nur der Treppenturm mußte aus statischen Gründen abgetragen und unter Verwendung des alten Materials neu aufgesetzt werden. Die umfangreiche Bemalung an den Wänden der Innenräume ist nun, kaum retuschiert, sichtbar und legt Zeugnis ab von der aufwendigen Gestaltung dieses wertvollen Hauses. 18. Sept. 1997 - Für Fragen oder Anregungen schicken Sie mir eine eMail: Wolfgang M. Werner (wmwerner@lda.s.bawue.de) |