Endlich eine Freundin!

Margret streckte sich. Man, war sie noch müde! Außerdem wollte sie sowieso nicht zur Schule. Nein, nicht weil sie ihre Hausaufgaben gründlich machen mußte oder weil sie heute ein Gedicht vortragen mußte. Es hatte einen ganz anderen Grund.Und dieser Grund waren ihre Mitschüler. Immer wurde sie ausgelacht und das nur weil sie nicht so schlank wie die Jenny oder die Britta war. Und wegen ihrer roten Brille wurde sie auch jedesmal ausgelacht, dabei war rot doch ihre Lieblingsfarbe. Aber Margret mußte zur Schule. Mama sagt immer," ich soll sie einfach reden lassen und nichts machen ", dachte Margret noch als sie schon auf dem Weg zur Schule war. Mit jedem kleinen Schritt, den sie in Richtung Schule tat, wurde ihre Laune schlechter und die Augen trauriger. In der Klasse saß sie ganz allein, es wollte ja niemand neben ihr sitzen. Auch in den Pausen lief sie schon geduckt, denn sie wollte von niemanden gesehen werden. Sie hätten sich sowieso alle über ihr grünes T-Shirt mit dem Frosch darauf lustig gemacht. Sie hätte auch gern' so eins wie die Britta: So ein rotes mit einer Micky Maus darauf. Eines Tages brachte Frau Leine, so hieß Magrets Klassenlehrerin, eine neue Schülerin mit in den Deutschunterricht. "Das ist Anna. Sie ist 10 Jahre alt und kommt aus Italien." "Anna sieht nett aus", dachte Margret, die ganz hinten in der Klasse an ihrem Tisch allein saß. "Anna, setz dich doch zu Margret. Da hinten, der Platz ist noch frei!" bot Frau Leine freundlich an. Margret zuckte zusammen, als sie ihren Namen hörte. Da kam doch tatsächlich Anna und setzte sich an ihren Tisch. "Die wird mich sowieso nicht mögen!" dachte Margret still und blickte stur geradeaus zur Lehrerin. Frau Leine schrieb ein Übungsdiktat an die Tafel. Als Margret doch einen kurzen Blick zu Anna warf, sah sie zu ihrem Erstaunen, wie diese lächelte. Margret war so überrascht, das sie Anna erstmal nur anstarrte., nach einiger Zeit, lächelte sie zurück. Anna, war nett, ja, und Anna hatte sie angelächelt. Es klingelte und Margret lief schnell auf den Hof und verktroch sich in die Schulhofecke, in der sie immer  saß. Plötzlich stand Anna vor ihr. Anna trug eine kurze weiße Hose und ein blaues Shirt mit einem Fisch darauf. Ihr langes schwarzes Haar war zu einem Zopf zusammen gebunden. "Hallo!" sagte Anna freundlich und setzte sich zu Margret. Margret nickte nur. "Warum sitzt du hier ganz alleine?" Margret zuckte traurig mit den Schultern:"Weil mich gar keiner mag!" Anna schaute sie verwundert an, dann legte sie ihre Hand auf Magrets Schulter und meinte: "Doch, ich mag dich!" Margret schaute sie erst unsicher und dann strahlend an. "Wirklich?" "Ja, du siehst sehr nett aus!" Margret lachte ein bißchen und Anna lächelte. Dann meinte Anna: "Komm, wir gehen klettern!" Margret hätte sich früher nie so einfach auf das Klettergerüst getraut, weil sie ja immer ausgelacht wurde. Doch mit Anna war das viel einfacher und lustiger. Sie tobten die ganze Zeit herum und lachten viel. Aus den beiden Mädchen wurden beste Freundinnen und sie machten alles zusammen. Margret ging jetzt auch wieder unheimlich gerne zur Schule und sie war so glücklich, das sie eine so gute Freundin gefunden hatte. Einmal in einer Hofpause fragte Anna: "Warum glaubst du, mögen sie dich denn nicht?" Margret zuckte mit den Schultern: "Weil ich nicht so toll aussehe wie die!" Anna schüttelte verzweifelt den Kopf: "Sind die blöd! Du bist so ein liebes Mädchen. Die beste Freundin, die man sich wünschen kann. Mit dir ist es immer so lustig!" Margret lächelte dankend: "Danke, aber nur weil ich so ein T-Shirt trage, schließen sie mich aus." Anna schaute auf das grüne Frosch-T-shirt, dann lächelte sie: "Ich find es schön!" Margret strahlte und dann spielten sie weiter. Margret dachte noch auf dem Heimweg an das, was Anna gesagt hatte: "Ich find es schön!" und dann lächelte sie. Und außerdem lächelte Margret noch über etwas ganz anderes. Britta und die anderen Mädchen haben sie heute nicht ausgelacht, sie haben ihr sogar einmal zugelächelt und sie und Anna gefragt, ob sie Tischtennis mitspielen wollen. Magret hatte sich sehr gefreut. Anna hat einmal zu ihr gesagt:"Es kommt nicht auf das Äußere eines Menschen an, sondern auf das Innere, auf den Menschen selber auf den Charakter!" Margret fand, das Anna recht hatte. Sie war ein sehr schlaues Mädchen. Margret lächelte zufrieden. 

Diese Geschichte schrieb für uns Nicole. 

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