Mama Seebärs
Gutenachtgeschichte für den 9. August 1997
Ahoi, ihr kleinen und
großen Landratten, na, habt ihr auch schön von unserem kleinen
Drachenfreund geträumt? Nein? Naja, das kommt noch, denn nach
der heutigen Geschichte werdet ihr ganz sicherlich ziemlich begeistert
vom Drachenland und dessen Bewohner sein. Ich wahr es auch, das könnt
ihr mir glauben........
Eigentlich hatte ich
als Ziel Amerika angesteuert, doch wie es das Schicksal so wollte, sollte
ich da ausgerechnet nicht landen: Ich landete im Drachenland. Es war eine
größere Insel, die allerdings nicht auf meiner Karte, und ich
habe eine sehr gute Seekarte eingezeichnet, war. Sie hatte einen schönen
Strand und dahinter begann ein ziemlich dicker Wald, mit riesigen Bäumen,
etwa 25 m hoch!
Mein Schiff legte
nun an und mir war irgendwie sehr sehr flau in der Magengegend. Ihr müßt
wissen, eure Mama Seebär war nun schon wirklich überall einmal
und es gab fast nichts, was sie noch nicht gesehen hatte. Naja, und wenn
man dann etwas nicht kennt, und es noch nichteinmal in der Karte eingezeichnet
war, kann einem schon der Seetank hochkommen...... Aber mutig und abenteuerlustig
wie ich bin, entschloß ich mich diese Insel doch genauer unter die
Lupe zu nehmen. Ich versuchte es jedenfalls, denn diese Bäume waren
für eure kleine Mama Seebär schon ziemlich groß.......
Doch ihr könnt es euch nicht vorstellen. Wißt ihr, was sich
hinter diesen dicken und riesigen Bäumen versteckt hatte? Was, noch
mehr Bäume? Nein, nein, ganz falsch! Paßt auf: Es waren nun
nur noch vereinzelt kleine Bäume und Sträucher zu sehen und in
Mitten dieser eine richtige Stadt! Ja, eine richtig große Stadt.
Und dann kam gleich der nächste Schock: Die Bewohner waren Drachen
aller Art, von den Umsus- Drachen, die sehr riesig sind, bis zu den Oktupus-Drachen,
die doch eher einen kleineren Körperbau-oder soll ich lieber Drachenbau
sagen?-haben Oh Kinder, hätte ich das nicht mit meinen eigenen Augen
gesehen, ich hätt' es wohl nicht geglaubt. Natürlich wußte
ich, daß die Drachen unserer Zeit sehr friedliebende und soziale
Wesen waren, doch mulmig war mir schon.
Ja, aber wie ich so
bin, hatte ich keine Probleme, mich mit den Drachen dort in Verbindung
zu setzten, ihre Sprache konnte ich zwar noch nicht, doch es gibt einige
gebildete Drachen, die ein bißchen Englisch können. Ja, da ich
diese Insel doch schon genauer kennenlernen wollte, mietete ich mir ein
kleines Zimmer, in einer kleinen Pension mit dem Namen: Drachoserushomesimus.
Die Drachen-Wirtin
war sehr nett und auch mit dem Schlafen hatte ich keine Probleme. So machte
ich mich am nächsten Morgen gleich auf, um an den Frühstückstisch
der Pension zu gelangen. Naja, da fingen die Probleme dann erst an: Zu
Essen bekam ich Drachmanisum. Was das ist? Ja, das ist eine Spezialität
der Drachen: Seetank, vermischt mit etwas Salz und dazu ein frisches Glas
mit Leimus. Was das nun schon wieder ist? Oh Kinder, ich kann euch sagen,
etwas ekelhaftes. Und aus welchem Land dieses Getränk entstammt, das
Nächstemal, einverstanden? Naja, und dann zog ich es doch lieber vor,
auf mein Frühstück zu verzichten. Ein sehr sympathischer Drachenmann,
der, wie ich später erfuhr, nur auf Durchreise war, mußte mein
abgeneigtes Verhalten dem Essen gegenüber gemerkt haben und setzte
sich zu mir. Er sprach gleich mit mir auf Englisch, da er, wie er meinte
gleich gesehen hat, das ich nicht von hier bin. Na, das war ja auch wohl
klar, oder? Ich seh' ja nun schon sehr lustig aus, aber wie ein Drache
ganz bestimmt nicht! Der Drachenmann musterte mich und mußte wohl
mein kulturelles Interesse an dieser Insel bemerkt haben und fragte mich,
ob er mich rumführen dürfe und ich nicht auch Lust hätte
ihm etwas über meine Welt zu berichten. So war er der erste Drache
mit dem ich Freundschaft schloß und der mich durch die Insel, die
unter dem Namen Drachenland bekannt war, führte. Ihr könnt euch
gar nicht vorstellen, was ich alles von diesem netten Mann, der sich als
Professor herausstellte, alles gelernt habe: Zum Beispiel haben die Drachen
auch ein sehr beliebtes Spiel, so wie in Deutschland beispielsweise der
Fußball oder in Amerika der Basketball. Diese Spiel hieß: Fanguserus
diese Babydrauserus, zu Deutsch: fang die Baby-Drachen!
Ja, das hört
sich vielleicht ein bißchen brutal an, ist es aber gar nicht. Da
gibt es kleine Baby-Drachen, die immer in einem Feld herumlaufen. Und dann
gibt es große Drachen, die die kleinen fangen sollen. Aber ganz so
einfach ist das gar nicht: Denn drei Drachen werden immer aneinander gebunden
und dann erst dürfen sie die Kleinen fangen. Aber in diesem Spiel
gibt es keine Gewalt, das läuft alles sehr vorsichtig ab. Ja,
und nun könnt' ihr euch sicherlich auch denken, von wem ich
Drachisch kann, nicht wahr? Oh, es dauerte Tage bis ich dieses so einigermaßen
beherrschte, obwohl ich mit Sprachen sonst kein großes Problem habe.
Ja, es war wirklich eine unglaublich tolle und verrückte Zeit, dort
im Drachenland. Die Einwohner sind ja so zuvorkommend und hilfsbereit.......
Ob es auch eine Drachenschule gibt? Ja, selbstverständlich! Die kleinen
Drachen werden mit 50 Jahren, was hier dem Alter von etwa 6 oder 7 beträgt,
eingeschult und müssen so lange zur Schule gehen, bis sie die große
Drachen-Abschlußprüfung hinter sich haben. Aber alle Drachenkinder
gehen gern' zur Schule, das könnt ihr mir glauben.
Was es da nicht alles
so gibt? Mhmmm, ach ja! Da gibt es einen ganz bestimmten Volkstanz, den
Dragonhappy-Dance, zu Deutsch der Drachen-Fröhlich-Tanz, den jeder
Drache beherrscht. Ich habe zum Schluß sogar auch schon mittanzen
können, obwohl es sehr schwierig war, denn meine Tanzpartner haben
mich mit ihrem Schwanz fast immer umgeschleudert.... Also, bei diesem Tanz
hüpft man zu einer Art Raggee-Musik viermal hoch, dann dreht man sich
ganz schnell im Kreis und platscht mit seinem Schwanze laut auf den
Boden. Und zum Schluß springt man erneut viermal in die Höh.
So, meine Kleinen, ich glaub' für heute war's erstmal genug vom Drachenland,
doch da ich es dort wunderschön fand, die Bewohner so unglaublich
reizend sind und ihr sicherlich noch viel viel mehr hören wollt, werde
ich euch morgen noch ein bißchen über meine Drachenfreunde erzählen.
Und dann werdet ihr auch erfahren, was es mit diesem ekelhaften Getränk
auf sich hatte und wie ich doch noch etwas Eßbares ergattern konnte,
OK? Also, Ahoi und Gutendrachoserus!( Das heißt auf drachisch Gute
Nacht!)
Eure Mama Seebär!
Alle
geschrieben von Nicole! :-) Danke!
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