Die Deutsche Bank im Ausland
Nur wer sein Geschäft mit Bedacht in internationale Märkte ausdehnt, wird letztlich seine Position im
Heimatmarkt behalten können. Die Deutsche Bank sucht den Wettbewerb in Europa und darüber hinaus, um sich
in der Produktivität, der Verläßlichkeit und der Innovationsfähigkeit in den Weltmärkten zu messen.
Den Wandel zu einer europäischen Bank haben wir längst vollzogen. In Teilbereichen ist das Netz unserer
Aktivitäten weltumspannend. Die Deutsche Bank war Ende 1994 in Italien und Spanien die größte Auslandsbank
- wenn dieser Terminus angesichts der Finanzintegration in Europa überhaupt noch statthaft ist. Die Deutsche
Bank in Luxemburg hat im Großherzogtum eine Spitzenposition, in Großbritannien und in den Niederlanden
nehmen wir unter den ausländischen Instituten eine führende Stellung ein. Der Marktanteil der Deutschen Bank
in der Europäischen Union ist mit etwa 2,5% gering, aber größer als der jeder anderen Bank.
Auch 1994 haben wir den Konzern Deutsche Bank international ausgebaut. In Frankreich nahm im Januar die DB
Bourse S.N.C., eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Deutschen Bank AG, ihren Geschäftsbetrieb auf.
Sie ist sowohl Broker als auch Clearer und ein Mitglied der Französischen Börse, das Kassa-Produkte im
elektronischen Markt, CAC Index Futures und Optionen auf CAC Index Futures sowie auf individuelle Papiere
handelt.
In Italien änderte die Banca diAmerica e diItalia S.p.A. ihren Namen in Deutsche Bank S.p.A. Die 1993
erworbene Banca Popolare di Lecco firmiert weiter unter dem bisherigen Namen, aber mit dem Zusatz
"Divisione della Deutsche Bank".
Die Region Asien/Pazifik erlebte - mit Ausnahme von Japan - eine weiterhin boomartige Entwicklung. Wir
verstärkten unsere Geschäftsbasis dort nachhaltig. Wir sind mit mehr als 60 operativen Einheiten in 17 Ländern
mit 3 200 Mitarbeitern aktiv. Als weitere Geschäftssparten wurden das Custody-Geschäft sowie das Private
Anlage-Management ausgebaut. In Indien wurde eine weitere Filiale in Bangalore eröffnet, ebenso im März 1995
im chinesischen Guangzhou. Auf den Philippinen und in Vietnam wird unsere Geschäftstätigkeit 1995 ebenfalls
durch Filialen intensiviert. Für das laufende Geschäftsjahr erwarten wir in der Region bei weiterhin positiver
wirtschaftlicher Entwicklung - die sich freilich nach Ländern auch angesichts politischer Unwägbarkeiten
differenziert - ein weiter steigendes Ergebnis.
Die Deutsche Bank North America Holding (DBNA) investierte nachhaltig in Mitarbeiter und Technologie, um
leistungsfähiger zu werden. Neue Produkte wurden eingeführt, der Service erweitert. Die Geschäftslage in
Kanada verbesserte sich weiter.
Nachdem das mexikanische Finanzministerium der DBNA die Lizenz als Broker/Dealer im Devisenhandel und
im Wertpapierhandel erteilt hat, ist der Aufbau der Geschäftsbereiche in vollem Gang.
Mit der ITT Corporation wurde der Erwerb ihrer Commercial Finance Division vereinbart. Das Unternehmen ist
ein Full-Service-Anbieter in der Absatz- und Lagerfinanzierung (Inventory Financing und Asset Based Lending)
in den USA. Der Kundenkreis umfaßt etwa 1.800 Hersteller und Großhändler sowie über 16.000 Einzelhändler.
Landesweit werden 39 Büros unterhalten. In Kanada, Puerto Rico und Großbritannien bestehen
Tochtergesellschaften. Es werden rund 1.500 Mitarbeiter beschäftigt. Mit dieser Akquisition wollen wir unser
Firmenkundengeschäft in Nordamerika einen großen Schritt voranbringen. Wir erwarten aufgrund des
ausgezeichneten Standings der Gesellschaft und der hohen Kundenloyalität neue Kontakte zu amerikanischen
Unternehmen.
Niederlassungen Ausland (GIF; 3 KB)