Hypothekenbankgeschäft
Die Hypothekenbanken des Konzerns - Deutsche Centralbodenkredit-AG (DCB), Frankfurter Hypothekenbank
AG (FHB), Lübecker Hypothekenbank AG (LHB) und Europäische Hypothekenbank S.A. (EHB) haben unter
den reinen privaten Hypothekenbanken in Deutschland beachtliche Marktanteile erreicht: an der Bilanzsumme
13%, am Hypothekenbestand 16% und an den Darlehen an die öffentliche Hand 11%.
Gut entwickelte sich das Geschäft in den neuen Bundesländern. Sein Anteil an den Hypothekenneuzusagen
erreichte 38%. Im Kommunaldarlehensgeschäft entfielen 16% der Zusagen auf die neuen Bundesländer.
Darlehensbestand (GIF; 2 KB)
Der Pfandbrief, die klassische Refinanzierungsquelle der privaten Hypothekenbanken, hat nichts von seiner
Attraktivität verloren. Im vergangenen Jahr stieg der Umlauf von Pfandbriefen um 8% auf 653 Mrd DM. Auf
unsere drei inländischen Hypothekenbanktöchter entfielen hiervon 10%. Allein 1994 begaben sie Pfandbriefe für
10 Mrd DM. Der deutsche Pfandbriefmarkt ist damit nicht nur einer der größten Wertpapiermärkte weltweit,
sondern er ist auch überaus dynamisch. Standard & Poor's bewertet die Pfandbriefe der DCB, FHB und
LHB mit "Triple A", dem höchstmöglichen Rating.
Um unsere Position in der Immobilienfinanzierung zu stärken, ist - vorbehaltlich der Zustimmung der
Hauptversammlungen der Gesellschaften - beabsichtigt, die DCB und die FHB rückwirkend zum 1. Januar 1995
zu verschmelzen und die LHB durch einen Unternehmensvertrag in diesen Verbund einzubeziehen. Hierdurch
soll die Wettbewerbsposition verbessert werden. Die EHB ist im Konzern Deutsche Bank verantwortlich für das
Hypotheken- und Kommunaldarlehensgeschäft außerhalb Deutschlands. Im Juni hat sie zur weiteren
Erschließung des europäischen Marktes in Amsterdam eine Repräsentanz eröffnet.
Während das Ergebnis des Jahres 1993 durch günstige Sondereinflüsse geprägt war, beeinträchtigte im
Berichtsjahr der Zusammenbruch des Immobilienunternehmens Schneider unseren Erfolg spürbar. Für 1995 wird
ein Neugeschäft auf Vorjahresniveau erwartet. Die Nachfrage nach Wohnungsbaudarlehen dürfte leicht
zunehmen. Bei Büro- und Einzelhandelsflächen gibt es unverändert einen gesättigten Markt, so daß die
Darlehensnachfrage verhalten sein wird. Wegen des Konsolidierungskurses bei den staatlichen Finanzen wird das
Geschäft mit der öffentlichen Hand voraussichtlich stagnieren.
Mit der Schiffshypothekenbank zu Lübeck AG (SHL) haben wir im Konzern eine Bank für das Spezialgebiet
Schiffsfinanzierungen. Sie besitzt das Schiffspfandbriefprivileg und arbeitet in enger Kooperation mit der
Deutschen Bank AG in Hamburg. Das Institut ist weltweit aktiv mit Schwerpunkten in Deutschland und
Norwegen. Zu den führenden Schiffahrtsunternehmen dieser Länder bestehen über lange Jahre gewachsene
Kundenbeziehungen. Mit einem Zusagevolumen von 3,4 Mrd DM und einem Kreditvolumen von 2,8 Mrd DM
zum Bilanzstichtag verfügte die SHL über eine starke Marktposition. 1995 wird trotz der in Teilbereichen
weiterhin schwierigen Marktlage eine erneut positive Entwicklung erwartet.