© 1995 by Christo & Luebbe Verlag

Chronologie des Reichstags-Projektes

1972-1975

Das Reichstagsgebäude 1969
Foto: Lehnartz, © Ullstein Bilderdienst

Frühjahr 1972 - Winter 1975:

Während Christo in New York und Colorado seinem anderen Projekt nachgeht, der Vollendung des "Valley-Curtain", und Reichstagscollagen anfertigt, bemüht sich Cullen in Berlin, Unterstützung für das Projekt zu finden. Zu Cullen gesellt sich der Architekt Jürgen Sawade. Cullen spricht mit Professor Frei Otto und mit Vertretern der Ingenieurfirma Züblin AG. Der Züblin-Ingenieur Swoboda verpflichtet sich, eine technische Projektstudie zu erarbeiten, jedoch nicht im Auftrag der Firma Züblin, sondern - weil diese Firma mit Christos Projekt aus politischen Gründen nichts zu tun haben will - privat. Herr Swoboda erstellt ein mehrseitiges Papier und erwähnt dabei besonders das Problem der Verankerung, denn Teile des Reichstagsgebäudes stehen in Ost-Berlin, auch wenn die Mauer dort zurückgesetzt ist.

Christo und Cullen treffen sich im Oktober 1972 im Rheinland. Christo läßt durchblicken, daß er sich auf sein nächstes Projekt in Kalifornien - "Running Fence" - vorbereite und in der nächsten Zeit wenig Gelegenheit haben werde, nach Deutschland zu kommen und sich mit dem Reichstags-Projekt zu beschäftigen.

Durch die Gründung des Künstlerhauses Bethanien 1973 in Berlin erhält Cullen die Gelegenheit, ein Büro für das Projekt einzurichten, kann aber von dort aus wenig ausrichten. Der Druck jedoch, schnell zu Resultaten zu gelangen, wird 1975 so groß, daß es Cullen in Zusammenarbeit mit dem Direktor des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, Karl Ruhrberg, gelingt, Christos Zusage für einen Berlin-Besuch zu erhalten.

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Text HTML-edited by Oskar Schirmer